Der Basenji ist in der Regel ein gesunder und robuster Urhund!
Meine eigenen Basenjis sehen den Tierarzt normalerweise nur zum Impfen.
Wenn es zu Verletzungen kommt, dann heilen diese meistens relativ schnell und problemlos.
Auch auf homöopathische Behandlungen spricht der Basenji ziemlich gut an.
Wie bei allen Rassen kann es altersbedingte Krankheiten geben, meistens sind Basenjis aber fit bis ins hohe Alter.

Dennoch gibt es beim Basenji, wie bei allen Rassen, ein paar erbliche Defekte, bzw. Dispositionen:

Fanconi Syndrom
Das Fanconi Syndrom (FS), eine genetisch bedingt Fehlfunktion der Niere führte früher unerkannt, zu spät oder gar nicht behandelt unweigerlich zum Tod eines Basenjis.
Seit 2007 bzw 2011 gibt es aber einen Gentest mit dem diese Krankheit ausgeschlossen werden kann und der Erbgang wurde als autosomal rezessiv festgelegt.
Als Ergebnis des DNA Tests gibt es betroffenen Tiere, Trägertiere und freie Tiere.
Für die Zuchtzulassung im BKD ist ein Fanconitest der Universität von Missouri (USA) zwingend vorgeschrieben.
Heutzutage gibt es Dank des Tests bei verantwortungsvollen Züchtern keine betroffenen Tiere/Welpen mehr. Trägertiere sind ausdrücklich in der Zucht erlaubt, sie müssen als Pendant bei einer Verpaarung aber einen freien Deckpartner haben. Die Welpen sind dann entweder Fanconi frei oder Trägertiere, können also nicht an Fanconi erkranken!
Mittlerweile versuchen viel Züchter ausschließlich freie Verpaarungen zu machen, was aber den Genpool relativ stark einschränkt!

Hüftgelenksdysplasie (HD)
Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks.
HD war beim Basenji aber noch nie ein wirkliches Problem, die meisten Basenjis haben eine A Hüfte!
Um den Schweregrad einer HD Erkrankung festzustellen muss eine Röntgenuntersuchung gemacht werden.
Dabei müssen die Gelenke überstreckt werden, der Hund muss komplett entspannt sein. Deshalb wird eine Kurznarkose durchgeführt.
Voraussetzung für eine aussagekräftige Diagnose ist die exakte Positionierung des Tieres in Rückenlage mit gestreckten, parallel gelagerten Oberschenkeln und rechtwinklig zum Strahlengang eingedrehten Kniescheiben.
Das Röntgenbild wird dann von einem vom Klub bestellten Gutachter ausgewertet.
Für die Zuchtzulassung im BKD ist eine HD Untersuchung vorgeschrieben!

Die Schilddrüse
Viele Probleme und Krankheiten beim Hund lassen sich durch eine Fehlfunktion der Schilddrüse erklären. Sie gerät daher immer mehr in den Mittelpunkt der tierärztlichen Diagnostik.
Leider scheint es beim Basenji eine Disposition zur Schilddrüsenunterfunktion zu geben.
Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist eine Stoffwechselstörung beim Hund, die durch nicht ausreichende Produktion von Schilddrüsenhormonen und dadurch verminderte Versorgung von Köperzellen hervorgerufen wird. Die Schilddrüse liegt in Lappenform rechts und links an der Luftröhre im Halsbereich. Sie produziert die Schilddrüsen-Hormone Thyroxin und Trijodthyronin, die eine zentrale Rolle im Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel sowie im Wärmehaushalt spielen. Bei Mangel dieser Hormone kann es zu Auswirkungen auf fast alle Organsysteme des Körpers kommen, der gesamte Stoffwechsel ist betroffen.
Die Erkrankung entwickelt sich langsam, wodurch die Krankheitserscheinungen anfangs eher schwach ausgeprägt sind.
Häufig zeigen sich beim Basenji dann aber Hautsymptome wie schütteres Fell, trockene oder auch rote und entzündete Haut, vor allem im Bauch/Schenkelbereich. Es kommt vermehrt zu Schuppen, sowie einer Neigung zu Hautinfektionen mit Hefepilzen und Bakterien sowie Ohrentzündungen.
Wenn der Verdacht einer Schilddrüsenunterfunktion vorliegt, sollte vom Tierarzt ein großes Schilddrüsenprofil gemacht werden, inclusive T4 und freie T3!
Bei den meisten betroffenen Basenjis führt die Gabe von “Forthyron“ zu einer Besserung.

Epilspsie
Es gibt drei Arten von Epilepsie-Anfällen bei Hunden:
Reaktive, sekundäre und primäre Anfälle.
Reaktive Anfälle werden durch die Reaktion des Gehirns auf ein Stoffwechselproblem wie niedrigen Blutzucker, Organversagen oder ein Toxin verursacht.
Sekundäre Anfälle sind das Ergebnis eines Gehirntumors, eines Schlaganfalls oder eines Traumas.
Von primärer oder idiopathischer Epilepsie sprich man, wenn keine andere Ursache gefunden werden kann.
Dieses Problem ist oft eine Erbkrankheit, und man hört immer wieder von Basenjis, die davon betroffen sind.
Wenn ein Basenji unter primärer Epilepsie leidet, beginnen die Anfälle normalerweise zwischen sechs Monaten und drei Jahren.
Eine erste diagnostische Aufarbeitung kann helfen, die Ursache zu finden. Lebenslange Medikamente sind normalerweise erforderlich, um Anfälle unter Kontrolle zu halten. Außerdem sind dann regelmäßige Blutuntersuchungen erforderlich, um Nebenwirkungen und Wirksamkeit der Epilepsiemedikamente zu überwachen.
Wenn ein Basenji einen Anfall hat, sollte man versuchen ihn daran zu hindern, dass er sich verletzt, indem er auf weicheren Untergrund gelegt wird. Man sollte aber nicht versuchen, sein Maul oder seine Zunge zu kontrollieren, da dies nicht hilfreich ist und man versehentlich gebissen werden kann. Man sollte sich die Länge eines Anfalls notieren und gegebenenfalls, wenn (noch) keine Medikamente vorhanden sind in tierärztliche Behandlung geben.
Es wird schon seit längerer Zeit nach einem Gentest für Epilspsie geforscht.

Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten:
Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten nehmen bei Hunden in den letzten Jahren immer mehr zu.
Leider bleibt auch der Basenji davon nicht verschont.

Oft wird die Futtermittelallergie mit der Unverträglichkeit gleichgesetzt, wenn ein Hund sein Futter nicht verträgt.
Es gibt aber einen Unterschied!
Futtermittelallergien sind immunologische Vorgänge, also der Einsatz des ganzen Abwehrsystems des Hundes gegen bestimmte Bestandteile im Futter.
Futtermittelunverträglichkeiten sind dagegen Überempfindlichkeitsreaktionen.

Anzeichen für Futtermittelunverträglichkeit oder Futtermittelallergie bei einem Hund sind oft Magen-Darmprobleme sowie Juckreiz und Hautprobleme
Es sollte in jedem Fall ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, der mit verschiedenen Tests feststellen kann um was für Probleme es sich handelt und wie der Hund behandelt werden muss!

Entzündliche Darmerkrankung
Zum Glück noch realtiv selten beim Basenji ist die „Inflammatory Bowel Disease“ oder IBD. Dies ist eine Störung des Immunsystems, bei der die Darmschleimhaut von Zellen des Immunsystems, sogenannten Lymphozyten und Plasmazyten, überschwemmt wird. Die Magen- und / oder Darmschleimhaut wird verdickt, was seine Fähigkeit beeinträchtigt, Nährstoffe richtig aufzunehmen.
Daraus resultiert häufig chronisches Erbrechen oder Durchfall, die Symptome können plötzlich aufflammen und sich dann für einige Zeit wieder bessern. Stress, Ernährungsumstellung oder Darmparasiten können die IBD verschlimmern.
Wenn ein Basenji Durchfall oder Verdauungsstörungen hat, die immer wieder auftreten und nicht durch andere Gründe erklärt werden können, sind diagnostische Tests erforderlich, die zum Beispiel eine Darmbiopsie mit einschließen.
Um eine diagnostizierte IBD unter Kontrolle zu halten, sind normalerweise lebenslange Medikamente und spezielle Diäten erforderlich.

Nabelbruch
Ein Nabelbruch ist ein kleines Loch bzw. ein Defekt in der Körperwand im Bereich des Nabels oder Bauchnabels beim Basenji.
Dies kommt bei Basenjiwelpen relativ häufig vor ist aber meist unproblematisch.
Der Nabel schließt sich nicht sofort und es kommt zu einer kleinen Beule in der Mitte des Bauches, die durch ein kleines bisschen Bauchfett verursacht wird.
In den meisten Fällen kann die Bauchwölbung durch sanfte Massage leicht wieder an ihren Platz zurückgedrückt werden, bis sich das Loch komplett schließt.
Bei einem größeren Loch kann aber ein Stück vom der Darm herausgedrückt werden, was sofortige tierärztliche Hilfe erfordert.
Wenn der Nabelbruch zu groß ist, dann sollte er ebenfalls durch eine Operation geschlossen werden.

Cystinurie
Cystinurie ist ein Defekt der die Nierentubuli des Basenji betrifft.
Die Nieren können wegen dieses Defekts die Aminosäure Cystin nicht filtern. Dieser Filterprozess verhindert aber, dass Aminosäure in den Urin gelangt.
Durch die fehlende Filterwirkung gelangt deshalb Cystin in den Urin.
Im Laufe der Zeit können sich dadurch dann Kristalle und / oder Steine ​​in der Blase bilden. Diese Steine ​​können dann in die Harnröhre gelangen und dort eine extrem schmerzhaftte Verstopfung verursachen, die den Urinfluss verhindert.
Diese Form der Blockade tritt aufgrund ihrer Anatomie hauptsächlich beim Basenjirüden auf. Sobald eine Blockade vorliegt, kann sich die Blase nicht mehr entleeren. Es kann dann passieren, dass die Blase reißt, was tödlich enden kann.
Man geht von einer genetischen Disposition bei Cystinurie aus.
Es kann jedoch viele Jahre dauern, bis sich die Kristalle / Steine ​​bilden und sich dann auch Symptome zeigen.

Im Gegensatz zu anderen Blasensteinen lösen sich Cystinsteine ​​bei der Behandlung mit Medikamenten im allgemeinen leider nicht auf.
Die Steine ​müssen meist durch eine recht schwierige Operation chirurgisch entfernt werden.
Bei Basenjis treten die Symptome im Alter von 1,5 bis 11 Jahren auf. Cystinurie ist bei Basenjis seit langem bekannt und obwohl die Fälle bisher recht selten sind, scheint dieses Problem mittlerweile zuzunehmen.

Symptome von Cystinurie:
Offensichtliche Schmerzen beim Versuch zu urinieren
Schlechter Urinfluss
Blut im Urin.
Der Urin riecht aufgrund der Cystinkristalle nach Eiern.
Durch die starken Schmerzen in der Nierengegend gewölbter Rücken beim Versuch zu urinieren.
Man sollte sich in dem Fall sofort in gute und kompetente tierärztliche Behandlung begeben!

Behandlung:
Wenn sich Steine ​​gebildet haben, ist die chirurgische Entfernung meist die einzige Möglichkeit, sie zu entfernen.
Durch die Entfernung werden mögliche Verstopfungen der Harnwege verhindert.
Diese Operation erfordert viel Erfahrung und einen guten Tierarzt!
Nach einer Operation wird eine spezielle Diät bzw. Spezialfutter empfohlen.
Diese ist sehr proteinarm, um das Risiko der Bildung von Steinen zu verringern. Da sich entfernte Steine bei einer genetischen Disposition wieder​ neu bilden können, ist eine kontinuierliche Beobachtung erforderlich.

Prävention:
Man vermutet neben einer genetischen Disposition auch einen Zusammenhang von Cystinsteinen und dem Proteingehalt des Futters.
Es gibt inoffizielle Studien von Kennern der Rasse, die dahingehend einen Zusammenhang nachweisen. Viele der betroffenen Basenjis – meist Rüden – wurden gebarft oder mit den gleichen Futtersorten mit sehr hohem Proteingehalt gefüttert.
Der Proteingehalt des Futters für eines erwachsenen Basenjis (ab 1 Jahr) sollte daher maximal 22-23% betragen!
Viele wohlklingende Futtersorten wie Wolfsblut, Arcana, Orijen haben einen viel zu hohen Proteingehalt!
Bitte deshalb bei der Futterwahl immer auf den Proteingehalt des Futters achten!
Basenjis sind auch nicht bekannt dafür, dass sie viel trinken. Die ist dahingehend ein großes Problem.
Es hat sich nämlich auch herausgestellt, dass die meisten Basenjirüden im Herbst während der Läufigkeit der Hündinnen Probleme bekommen. Die Rüden trinken in dieser Zeit in der Regel zu wenig, markieren aber viel, wodurch der Urin sehr konzentriert wird, was dann zu Problemen führen kann.
Man sollte daher, vor allem die Rüden, immer mit viel Flüssigkeit versorgen.
Ein Löffel Kalbsleberwurst in Wasser aufgelöst wird sehr gerne getrunken und meine Hündinnen bekommen auf diese Art und Weise jeden Tag ausreichend zu trinken.
Außerdem sollte das Trockenfutter ca. 30 Minuten vor der Gabe in Wasser eingeweicht werden.

Augenerkrankungen:

PRA – Progressive Retina Atrophie
Die progressive Retinaatrophie oder auch kurz PRA genannt ist ein langsam fortschreitendes (progressives) Absterben/Zugrundegehen (Atrophie) der Netzhaut (Retina).
Da die Erkrankung erblich ist, trägt das betroffene Tier die Anlagen zur Erblindung bereits zum Zeitpunkt der Geburt in sich, erkrankt jedoch in der Regel erst zu einem späteren Zeitpunkt.
In den meisten Fällen treten die ersten merkbaren Veränderungen im Alter zwischen drei und fünf Jahren auf und führen dann im Alter von sechs bis neun Jahren zur vollständigen Erblindung.
Ein Teil des Genoms wurde entschlüsselt und für eine Form der PRA gibt es seit März 2013 einen Gentest der Universität in Missouri (USA).
Alle meine Zuchttiere sind auf PRA-BJ1 getestet, obwohl dieser Test noch nicht vom Klub vorgeschrieben ist.

Katarakt (Grauer Star)
Katarakt, auch als Grauer Star bekannt, ist ein allgemein formulierter Sammelbegriff jeder Art von Linsentrübung. Die meisten Formen des Grauen Stars entwickeln sich beim Hund erst später im Leben. So wird der Katarakt oftmals bei alten und diabetischen Hunden beobachtet. Meist schreitet die Trübung der Linse aber sehr langsam voran. Der Hund gewöhnt sich an das eingeschränkte Sehfeld und kommt sehr gut damit zurecht. Erst im absoluten Endstadium der Krankheit kann man auch als Laie die trübe Linse von außen erkennen.
Die hereditäre Katarakt (HC) ist eine Form des erblichen Grauen Stars. Nach bisherigem Wissensstand liegt bei HC ein autosomal rezessiver Erbgang zugrunde. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich den Linsenkern und bewirkt eine mehr oder weniger ausgeprägte Sehstörung. Bei starker Sehbehinderung kann die Linse operativ entfernt werden. Leider kann man diese Erkrankung anfangs nicht von außen erkennen, so dass die typische Trübung der Linse nur durch eine Augenuntersuchung beim Augentierarzt festgestellt werden kann.
Für die Zuchtzulassung im BKD sind regelmäßige Augenuntersuchungen bei speziellen DOK Tierärzten vorgeschrieben.

Persistierende Pupillarmembran (PPM) = Membrana pupillaris persistens (MPP)
Die Pupillarmembran ist eine Gewebeschicht, die der embryonalen Linsevorderfläche aufliegt und Gefäße zur Versorgung der Linse enthält.
Im Normalfall bildet sich diese Membran zurück und verschwindet vor dem Öffnen der Lidspalte im Alter von 2 Wochen.
Erfolgt die Rückbildung der Pupillarmembran nicht vollständig, können Reste davon sichtbar bleiben.
Diese persistierende Pupillarmembran (Membrana pupillaris persistens = MPP) ist nur teilweise erblich, entspringt an der Vorderfläche der Regenbogenhaut (Iris) und kann verschiedene Formen aufweisen.
70% aller Basenjis weltweit haben die unproblematische Form der PPM die von Iris zu Iris geht.
PPM ist beim Basenji nicht zuchtausschließend und wird bei der Augenuntersuchungen beim speziellen DOK Tierarzt festgestellt.